Ich las jetzt in dem äußerst lesenswerten Buch „Neuland“ von Andreas Boppart die Geschichte von Hiroo Onada. Er war junger Soldat im 2. Weltkrieg und hatte einfach nicht mitbekommen, dass Japan kapituliert hatte. Er saß irgendwo auf einer der 7107 philippinischen Inseln und hatte schlicht das Kriegsende verpasst. Alle Versuche, ihn zum Aufgeben zu bewegen, misslangen. Selbst Flugblätter mit Bildern und Bitten seiner Familie hielt er für eine List des Gegners. So kämpfte er nach dem Kriegsende 1945 noch 29 Jahre lang weiter. Ein japanischer Student mit Namen Suzuki reiste in die Region, in der Onoda vermutet wurde, und suchte dort nach ihm. Sein Ziel: „Leutnant Onoda, einen Panda und den Yeti zu finden, in dieser Reihenfolge“. Weil Suzuki Japanisch sprach, gab sich Onoda ihm am 20. Februar 1974 zu erkennen. Er lehnte es jedoch weiterhin ab, sich ohne den Befehl eines Vorgesetzten zu ergeben. Suzuki kehrte daher mit Fotos von sich und Onoda, als Beleg für ihr Treffen, nach Japan zurück. Dort machten die Behörden den ehemaligen Vorgesetzten, Major Taniguchi, ausfindig, der inzwischen Buchhändler geworden war. Der flog am 9. März 1974 nach Lubang, informierte Onoda über die Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg und befahl ihm, sich zu ergeben. Das akzeptierte Onoda. Er trug immer noch seine Uniform, sein Katana-Schwert, sein Gewehr sowie etwa 500 Schuss Munition und mehrere Handgranaten bei sich. Obwohl er während seiner Zeit auf der Insel ungefähr 30 Menschen getötet und etwa 100 weitere verwundet hatte und in mehrere Schießereien mit der Polizei verwickelt war, wurde er aufgrund der Umstände vom philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos begnadigt.
Der Krieg ist vorbei! Der Tod ist besiegt, er wurde zu Ostern von Jesus niedergestreckt. Den Tod gibt es in Gottes neuer Welt nicht mehr. Seine Macht ist endgültig vorbei. Also leg deine Waffen nieder! Und ergreife den Frieden, den Gott dir schenkt!
Wenn wir von geliebten Menschen Abschied nehmen müssen, denken wir, der Tod hat gewonnen. Hat er aber nicht! Wenn ich am geöffneten Grab stehe und hinter mir den Angehörigen vor lauter Schluchzen die Luft zum Atmen fehlt, weiß ich, dass dieser Schmerz der gefühlten Niederlage vergehen wird. Denn der Krieg ist vorbei. Das Leben hat gewonnen, auch angesichts des Todes. Der Tod hat keine Macht mehr, obwohl er uns das immer wieder weißmachen will. Wir halten die Flugblätter, die uns vom Sieg des Lebens erzählen, für eine List des Todes und verschanzen uns tief im Dschungel. Aber der Krieg ist schon lange vorbei. Also leg deine Waffen nieder. Und hol die siegreiche Ewigkeit jetzt schon in dein Leben hinein.

Denise / www.pixelio.de