Wenn zwei Busse vor der Türe des Kindergartens stehen, ist etwas ganz Besonderes in der Luft. Das außergewöhnliche Ereignis ist ein Ausflug der besonderen Art, ein Besuch im Theater Fadenschein. Mit circa 100 Personen, Kinder und Erzieherinnen, macht man sich auf den Weg zu dieser besonderen Kulturstätte in Braunschweig.
Ganz gespannt sind alle, denn sie wissen nur den Titel des Figurentheaters „Der kleine Bär und die lange Winternacht“. Mit der Erzählung frei nach dem Kinderbuch von Fredrik Vahle und Pierre Thomé begeben sich Hanne Scharnhorst und M. Nöck Gebhardt-Seele mit den Kindern auf eine wunderbare Reise der Gefühle und der Fantasie.
Der Kleine Bär freut sich, dass es Sommer ist. Er brummte mit seinen Freunden das Honiglied und vergnügte sich mit seinen tierischen Freunden. Doch dann versteht er die Welt nicht mehr. Erst verschwindet die Biene. Dann verliert auch noch sein Lieblingsbaum alle Blätter. Der kleine Bär muss schmerzlich erkennen, dass das Jahr nicht nur aus einem warmen Sommer besteht. Spätestens als die Wolken vom Himmel fallen und der Wald unter einer Schneedecke liegt, wird dem kleinen Bären klar, dass die Zeit der warmen Sonnenstrahlen vorbei ist.
Spektakulär versucht er die kalte Winterzeit zu verjagen. Doch seine Versuche scheitern kläglich zur Freude der kleinen Zuschauer aus Wendeburg, die einen riesen Spaß haben, dem Bären zuzuschauen. Der kleine Bär muss schließlich feststellen, dass sein Getöse die kalte Winternacht nicht vertreibt, sondern im Gegenteil die Nacht- und Winterruhe des großen Bären empfindlich stört.
Als der große Bär aufwacht, versucht er den kleinen Bären zu beruhigen. Doch zunächst kann er den kleinen Bären nicht davon überzeugen, dass der Winter nicht bleibt. Und da erinnert sich der große Bär an das letzte Jahr. Im Försterhaus sorgte damals ein leuchtender Baum dafür, dass die Nächte wieder kürzer wurden. Nun machen sich beide Bären auf die Suche nach dem leuchtenden Baum, nach etwas Wärmendem in der dunklen Kälte.
So einfach ist das aber nicht, denn Förster und Bären sind nicht unbedingt Freunde. Der Förster verjagt sogar die Bären mit einem Gewehr. Die mitfiebernden Kinder freuen sich schließlich über den helfenden Weihnachtsmann, dem die Bären im Wald begegnen. Der Weihnachtsmann leiht den Bären seine Kleidung, rote Jacke, Hose, Mütze und natürlich den weißen Bart. Mit einem Geschenk unter dem Arme begeben sich schließlich die Bären zum Forsthaus und werden dank ihrer guten Tarnung freundlich aufgenommen. Der Glanz des Baumes wärmt den kleinen Bären in der längsten und kältesten Nacht des Winters, voller Hoffnung, dass sich bald Frühling und Sommer zurückmelden werden.
Mit dieser poetischen Wintergeschichte sorgte das einzigartige Spielerduo Scharnhorst und Gebhardt-Seele für strahlende Augen bei den Kindern. Das Bühnenbild passte sich auf besonders liebevolle Art und Weise dem Lauf der Geschichte an. Einzigartig und sensibel unterstreichen sie mit Licht und Farbe, aber besonders mit ihrer Live-Musik die wechselnden Stimmungen. Die offene Spielweise der Geschichte lässt die kleinen Zuschauer ganz nah sein, lässt sie teilhaben und verwandelt ihren Alltag in die Welt der Fantasie und Faszination des Theaters. Seinem guten Ruf als kinderfreundliches Theater wird mit dieser Darbietung das Theater Fadenschein wieder mehr als gerecht.
Die Kosten für diesen wunderbaren Vormittag belaufen sich auf circa € 1100, ein Betrag, der sich im normalen Alltag eines Kindergartens nicht finanzieren lässt. Die tatkräftige Hilfe der Mitglieder des Fördervereins unterstützt den Kindergarten in vielfältiger Weise auch in vielen anderen Projekten. Umso dankbarer ist der Kindergarten jetzt über die Finanzierung dieses einzigartigen Ausfluges. Am heutigen Tag die vielen freudigen Gesichter der Kinder zu sehen, ist Beweis genug dafür, dass sich die tatkräftige Hilfe immer lohnt.
Weitere Fotos und weitere Aktionen des Kindergartens finden Sie auf unserer Kindergartenseite.