In der Bibel erzählt Jesus eine Geschichte über Nachbarn.
Er sagt: Stellt euch mal vor. Da ist einer, der hat plötzlich mitten in der Nacht noch Besuch bekommen. Er war nicht darauf eingestellt. Er hatte sich nicht darauf vorbereitet. Der Besuch hatte sich nicht vorher angekündigt, denn Handys gab es damals noch nicht. Und der Besuch hatte eine weite Reise hinter sich. Er war nicht nur müde, sondern auch hungrig und durstig. Was sollte der Gastgeber also tun?
Er ist rüber gelaufen zum Nachbarn und hat dort an die Tür geklopft. Laut. Denn der Nachbar hatte ja schon geschlafen. Und Jesus fragte seine Zuhörer: Was wird der Nachbar wohl tun? Tut er so, als würde er noch schlafen oder wäre gar nicht da? Würde er ans Fenster kommen und rufen: „Sei still! Meine Familie schläft! Weck die Kinder nicht auf!“ Oder würde er nicht viel mehr nach unten an die Tür kommen und den Nachbarn fragen, wie er helfen kann? Und würde er ihm dann von seinem Brot etwas abgeben?
Jesus ist fest davon überzeugt, dass Nachbarn auf diese Weise einander helfen. Wenn sie es vielleicht nicht unbedingt tun, weil die Nachbarn auch ihre Freunde sind, dann doch zumindest, weil die Not des Nachbarn groß ist und dieser darum bittet.
Und Jesus sagt seinen Zuhörern: Wenn schon Menschen, die nicht immer gut zueinander sind, auf diese Weise miteinander umgehen, wie viel mehr könnt ihr euch darauf verlassen, dass Gott gut zu euch ist und eure Gebete hört.
Und was unsere Nachbarn heute angeht: Besuchen dürfen wir sie im Moment leider nicht. Aber wir können sie mal anrufen und fragen, wie es ihnen geht. Vielleicht sind sie nicht so mutig, uns um Hilfe zu bitten, wie der Mensch in Jesus Geschichte. Aber wenn unsere Nachbarn vielleicht gerade nicht zum Einkaufen gehen sollten oder dürfen (weil sie zur Risikogruppe gehören oder sich in häuslicher Quarantäne befinden), könnten wir ihnen ja anbieten, ihnen „Brot“ zu bringen: Also für sie einkaufen zu gehen oder ihren Hund auszuführen (natürlich so kontaktarm wir möglich!). Oder wir bieten ihnen an, einfach mal am Telefon miteinander zu reden, weil sie sonst so einsam sind.
Wer keine Nachbarn oder Freunde im Dorf hat, die er um praktische Hilfe bitten könnte, kann sich auch bei der Gemeinde Wendeburg melden:
Tel.: 05303/9111-0
e-Mail: gemeinde@wendeburg.de
Auch freiwillige Helfer können sich über diese Nummer/Mailadresse in einer Liste für Helfer registrieren lassen.
Für Gespräche und Seelsorge bleibt das Pfarramt weiterhin für Sie erreichbar.
Auch Rita und Sigurt Grobe für Wendeburg (05303-1799) sowie Heiko Jacke für Harvesse (0171-5661731) haben bei Bedarf ein offenes Ohr für Sie.