Was ich jetzt (am 17.03.2020) schreibe, kann schon in einer Stunde überholt sein. Erst recht in zehn Tagen, wenn meine Worte von heute eine gefühlte Ewigkeit zurück liegen. Ich probiere es trotzdem. Wenn ein komisch gekleideter Kerl heute vor dem Supermarkt stehen und den idiotischen Klopapier- und Nudelhamstern ein „Ihr werdet alle sterben!“ an den Kopf werfen würde, dürfte man ihn wohl zu Recht als durchgeknallt bezeichnen. Obwohl er sachlich natürlich Recht hat. Ja, wir werden alle sterben. Das dürfte eigentlich niemanden ernsthaft überraschen. Unser Leben hat immer noch eine Sterbewahrscheinlichkeit von 100%. Das ist so, das war so, das wird immer so sein. Auch wenn Corona in diesem Jahr sicher nicht zum beliebtesten weiblichen Vornamen gewählt wird, zeigt uns dieser fiese Virus doch einiges auf, worüber man in einer stillen Minute einmal nachdenken könnte:
- Das Normale ist nie normal.
- Wir können nicht alles kontrollieren.
- Unser Leben ist ein Geschenk.
- Jeder Tag ist einmalig.
- Unwichtiges halten wir oft für zu wichtig.
- Gesundheit und Wohlstand haben wir nicht verdient.
- Dankbarkeit sollte nie zu kurz kommen.
- Wir sind hier nur Gäste.
- Mit Gottvertrauen sind Krisen leichter zu ertragen.
- Beten beruhigt – und hilft tatsächlich!
- Jesus schenkt unserem Leben eine Zukunft über den Tod hinaus.
- Das Ende unseres Lebens ist nicht das Ziel unseres Lebens.
Natürlich entbindet innere Einkehr nicht von der äußeren Umsetzung der gebotenen Verhaltensregeln. Abstand halten ist in diesen Tagen sehr wichtig. Obwohl es unendlich schwerfällt, da wir auf Berührungen angewiesen sind. Eine tröstende Umarmung kann mehr helfen als tausend Trostworte. Die Geschichte der Menschheit hat schon viele Krisen überstanden. Auch diese wird vorüberziehen. Und wir werden dadurch viel lernen: Über andere und über uns selbst. Freuen wir uns jetzt schon auf die Zeit danach, die herzliche Begrüßung, unbeschwerte Begegnung, Nähe, Vertrautheit, Umarmung. Und danken wir allen, die in dieser Krise starke Zeichen der Liebe und der Hoffnung, des Trostes und glaubensvoller Gelassenheit setzen.