„Können wir 2020 deinstallieren und nochmals neu installieren? Diese Version hat einen Virus.“ – So findet man es in diesen Tagen immer wieder bei Facebook oder im WhatApp-Status. Wie schön wäre es, wenn wir in so einem Jahr wie diesem einfach rufen könnten: „Schnitt! Das war nichts. Alles nochmal auf Anfang!“ Dinge ungeschehen machen. Nochmal neu anfangen. In Filmen oder mit dem Computer mag das gehen. Aber mit unserem Leben?
Was wir erlebt haben, haben wir erlebt; wo wir Menschen verletzt haben, haben wir sie verletzt; gesagte Worte sind gesagt. Und doch sagt Jesus Christus als der auferstandene Herr auf dem Thron: „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5). Er spricht von einem neuen Himmel und einer neuen Erde. Er spricht davon, dass Gott die Tränen der Menschen abwischen wird. Und er spricht davon, dass Leid und Tod einmal keine Rolle mehr spielen werden. Schöne Worte. Aber für wann gelten sie? Geht es hier nur um eine Vertröstung in ein unbekanntes Jenseits, damit wir die leidvolle Gegenwart besser ertragen? Vielleicht auch. Aber nicht nur. Jesus sagt: „Siehe, Gott wird bei den Menschen wohnen.“ Und im Matthäusevangelium sagt Jesus zu seinen Freunden: „Das Himmelreich ist jetzt schon nahe herbeigekommen.“ Denn mit ihm selbst ist Gott zu den Menschen gekommen. Durch sein Sterben und seine Auferstehung nimmt er unsere Schuld auf sich und macht uns zu neuen Menschen. Wir dürfen mit ihm tatsächlich ganz neu anfangen. Und darum beauftragt Jesus seine Freunde: Helft ihr den Menschen in meinem Namen, steht ihnen bei. Da wo wir uns von Jesus Vergebung, Mut und Kraft für unser Leben schenken lassen, können wir auch für andere da sein. Da können wir in seinem Namen Tränen abwischen, zuhören, Mut machen, für andere eintreten und so dazu beitragen, dass heute schon gegen alle Angst ein Stück neuer Himmel auf unsere leider ziemlich kaputte Erde kommt.
Jesus, kannst du bitte meine kaputte Festplatte deinstallieren und mein Leben, wie du es dir vorgestellt hast, nochmal neu installieren?